
Veranstaltungseckdaten
- Beginn
- Ende
- Veranstaltungsarten
- Vorlesung
- Ort
-
Theologische Fakultät
Fürstengraben 1, 024
07743 Jena
Google Maps – LageplanExterner Link - Veranstaltungssprache
- Deutsch
- Barrierefreier Zugang
- nein
- Öffentlich
- nein
Um die Zeitwende entstanden unter paganen Autoren scharfe Auseinandersetzungen über die Rolle von Gesetz in Philosophie und Ethik. Manche sahen das Gesetz als einen Gegenpol der Ethik und forderten stattdessen als Maßstab den individuellen Menschen, während andere Autoren herkömmliche Traditionen auf eine ethische Grundlage stellten und das Gesetz als einen moralischen Erzieher der Menschheit interpretierten. Die Bibel geriet im ersten Jahrhundert in den Sog dieser Debatten und wurde zum Brennpunkt von Auseinandersetzungen, die letztendlich zur Trennung von Judentum und Christentum führten. In dieser Vorlesungsreihe geht es darum, die Rolle des Dekalogs in den Gesetzesdebatten der ersten Jahrhunderte auszuloten und die Fluidität seiner Interpretation zu würdigen. Da die Bibel selbst noch keine Anhaltspunkte für die Zentralität der Zehn Gebote gibt, gilt es, die Motivation und die philosophisch-theologische Ausrichtung derjenigen Autoren zu verstehen, die ihn trotzdem zum Mittelpunkt ihrer Ethik machten. Vor dem Hintergrund der vielseitigen Ansätze in der Antike wird außerdem deutlich, dass es sich bei Luthers Deklarierung des Dekalogs als Grundprinzip reformatorischer Ethik keineswegs um eine selbstverständliche oder wörtliche Lesung der biblischen Texte handelt.
Programm:
Montag, 03.11.25 | 18:00 Uhr c.t.
Universitätshauptgebäude | Raum 024
I. Die Erfindung des Dekalogs: Philon von Alexandrien als Pionier einer
prinzipiell ethischen Gesetzeskonzeption im Judentum
Dienstag, 04.11.25 | 10:00 Uhr c.t.
Universitätshauptgebäude | Aula
II. Der späte Durchbruch zum Dekalog im Neuen Testament
Mittwoch, 05.11.25 | 18:00 Uhr c.t.
Universitätshauptgebäude | Raum 024
III. Von Flavius Josephus zu den Rabbinen: Wird die Sonderstellung
des Dekalogs im Judentum gewahrt?
Donnerstag, 06.11.25 | 18:00 Uhr c.t.
Universitätshauptgebäude | Raum 024
IV. Der Dekalog im Brennpunkt späterer Auseinandersetzungen:
Von der Antike bis Luther.
Kontaktpersonen:
Philosophische Fakultät
Institut für Alterumswissenschaften
Prof. Dr. Timo Stickler
Institut für Philosophie
Prof. Dr. Matthias Perkams
Theologische Fakultät
Lehrstuhl für Neues Testament
Prof. Dr. Ulrike Kaiser