
Jerusalem - Stadtgeschichte im Zentrum religiöser Traditionen
Antik und modern, umkämpft und heilig, vielsprachig und multikulturell: Wie kaum eine andere Stadt wird die Geschichte Jerusalems von einer vielfältigen Mischung unterschiedlicher Kulturen und Religionen geprägt. Die Ausgrabungen des DEI (Deutsches Evangelisches Institut für Altertumswissenschaften des Heiligen Landes) im letzten Jahrzehnt setzen sich mit diesen Traditionen auseinander und versuchen, neue archäologische Fakten zur Stadtgeschichte zu sichern und diese zu interpretieren.
Die Ausgrabungen auf dem Zionsberg, die geophysikalischen Untersuchungen im christlichen und arabischen Viertel sowie langjährige Forschungen unter der Erlöserkirche zeichnen ein realistisches Bild der Geschichte dieser Stadt im westjordanischen Bergland. Wichtige Fragen zu ihrer Ausdehnung in der alttestamentlichen, herodianischen und kreuzfahrerzeitlichen Epoche sowie zum Verlauf der traditionell verehrten Via dolorosa konnten so einer Lösung nähergebracht werden.
Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. Dieter Vieweger
seit 1993 Professor für alttestamentliche Wissenschaft und biblische Archäologie an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal; seit 1999 Direktor des Biblisch-Archäologischen Instituts Wuppertal; ab 1999 Lehrtätigkeit an der Privatuniversität Witten-Herdecke, seit 2002 dort Inhaber der Gastprofessur ›Archäologie und Ältere Geschichte‹; seit 2004 Leitender Direktor des Deutschen Evangelischen Instituts für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes in Jerusalem und Amman, zugleich Forschungsstelle des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) (www.deiahl.de); seit 2005 Vertreter des Propstes in Jerusalem und Koordinator der evangelischen Bildungsarbeit in der Heiligen Stadt; seit 2009 ordentliches Mitglied des DAI; 2009 Verleihung des Titels Dr. h. c. durch die Universität Wuppertal; 2017 Bundesverdienstkreuz erster Klasse für seine Verdienste um die biblische Archäologie.