geb. am 08.03.1988 in München
12/2020 Mündliche Prüfung zur Promotion (Gesamtnote: Summa cum laude; Gutachten: Prof. Dr. Miriam Rose; Prof. Dr. Claus-Dieter Osthövener)
07/2020 Eröffnung des Promotionsverfahrens, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Dissertation: „Zweideutigkeit als Grundbegriff der Theologie Paul Tillichs. Verortungen von Ambiguität im Verhältnis von Moderne und Religion“
seit 05/2016 Wiss. Mitarbeiterin, Lehrstuhl für Systematische Theologie (Prof. Dr. MiriamRose), Friedrich-Schiller-Universität Jena
04/2016 1. Theologisches Examen (Dipl. theol.), Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern / Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
04/2008 – 04/2016 Studium Evangelische Theologie und Religionswissenschaft, Ludwig-Maximilians-Universität München / Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
06/2007 Abitur, Wittelsbacher Gymnasium München
08/2012 – 05/2014 Masterstudium History of Christianity (M.A.), Yale University, New Haven, USA
2020 – 2021 Stipendiatin des Rowena-Morse-Programms für Nachwuchswissenschaftlerinnen an Thüringer Hochschulen
2009 – 2015 Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes
2012 – 2013 Stipendiatin der Fulbright Kommission
2014 Heinrich-Bassermann-Preis der Universität Heidelberg
Zweideutigkeit als Grundbegriff der Theologie Paul Tillichs. Verortungen von Ambiguität im Verhältnis von Moderne und Religion (Promotionsverfahren eröffnet im Juli 2020)
Der Begriff Ambiguität erfreut sich in der aktuellen Forschungslandschaft über ganz unterschiedliche Disziplinen hinweg großer Popularität: Kunst- und literaturwissenschaftliche Analysen, soziologische Gegenwartsdiagnosen sowie die psychologische Persönlichkeitsforschung vermitteln den Eindruck eines engen Zusammenhangs zwischen spätmoderner Lebenswelt und Phänomenen von Ambiguität, die überdies immer wieder mit der Beschwörung von ‚Ambiguitätstoleranz‘ einhergehen. Dabei werden jedoch höchst unterschiedliche Begriffe grundgelegt, was genau unter ‚Ambiguität‘ und deren Toleranz eigentlich verstanden wird: Geht es um die Deutungspluralität in spätmodernen Gesellschaften? Um den je individuellen Umgang mit unklaren oder unsicheren Situationen? Um polare Strukturen menschlicher Existenz, etwa die Verortung zwischen Freiheit und Determination? Unter ‚Ambiguität‘ werden, so der Ausgangspunkt der Arbeit, sehr verschiedene Formen des Zwei-, Mehr- und Uneindeutigen zu fassen versucht.
Die Dissertation erarbeitet dementsprechend in Auseinandersetzung mit dem interdisziplinären Ambiguitätsdiskurs zunächst eine Kriteriologie für die differenzierte Bestimmung und Verortung verschiedener Ambiguitätsbegriffe. Den Hauptteil der Arbeit bildet die werkgeschichtliche Erschließung eines theologischen Begriffs von Ambiguität. Dafür werden die Schriften des Theologen und Religionsphilosophen Paul Tillich (1886-1965) aus dem Zeitraum von 1919-1965 und deren Verwendungen von ‚Zweideutigkeit‘/‘ambiguity‘ analysiert. ‚Zweideutigkeit‘ bei Tillich erweist sich dabei als eine höchst adaptive Kategorie, die ihren theoretischen Standort ebenso wechselt wie ihre Bedeutung, Reichweite und Funktion. Während die adaptiven Elemente des Begriffs gerade die sukzessiv sich entwickelnde Schlüsselstellung in Tillichs Werk begründen, sind es die Kontinuitätselemente des Begriffs – etwa die klare Festlegung auf eine binäre Struktur – die sich in der interdisziplinären Debatte um das Verhältnis von Ambiguität, Moderne und Religion als bereichernd erweisen.
2020
Zweideutigkeit als Grundbegriff der Theologie Paul Tillichs.Verortungen von Ambiguität im Verhältnis von Moderne und Religion, Diss. Jena 2020.
2020
„Ambige Technik? Digitalisierung als ethische Herausforderung“, in: Johannes Achatz/Reyk Albrecht/Lena Saniye Güngör (Hg.), Digitalisierung – Werte zählen?, Kritisches Jahrbuch der Philosophie, Bd. 20, Würzburg, 55-68.
„Tiefe Entfremdung. Zur (Un-)Möglichkeit einer Kritik religiöser Lebensformen bei Paul Tillich“, in: Katharina Eberlein-Braun/Dietrich Schotte (Hg.), Gelingen und Misslingen religiöser Praxis. Auseinandersetzungen mit Rahel Jaeggis „Kritik von Lebensformen“, Berlin/Münster, 63–92.
2019
„Antizipative Einheit. Zum Verhältnis von Zweideutigkeit und Revolution in Paul Tillichs Sozialistischer Entscheidung“, in: Raymond Asmar et al. (Hg.), Reformation und Revolution in der Wahrnehmung Paul Tillichs, Berlin/Boston, pp. 191–204.
2017
„Pfarrer- und Pfarrausbilder in Uwe Johnson Jahrestage“, in: Christian Albrecht/Eberhard Hauschildt/Ursula Roth (Hg.), Pfarrhausbilder. Literarische Reflexe auf eine evangelische Lebensform, Tübingen, 177‑192.
2020
Rez. Mikkel Gabriel Christoffersen: Living with Risk and Danger. Studies in Interdisziplinary Systematic Theology (Forschungen zur systematischen und ökumenischen Theologie, 165), Göttingen 2019, in: Theologische Literaturzeitung [im Erscheinen].
Rez. Anne Käfer / Henning Theißen (Hgg.): In verantwortlichen Händen. Unmündigkeit als Herausforderung für Gerechtigkeitsethik (Veröffentlichungen der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie, 55), Leipzig 2018, in: Theologische Literaturzeitung 5/2020, 450-452.
07/2018: Zertifikat ‚Basic‘ der Hochschuldidaktik (Servicestelle LehreLernen der FSU Jena)
Teilnahme an mehreren Tages-Workshops zu verschiedenen Themen der Hochschuldidaktik sowie Begleitung der eigenen Lehrveranstaltung inklusive einer Videoevaluation.
aktuelle Lehrveranstaltung:
2018
„Die Ambiguität von Technik am Beispiel der Digitalisierung“, gehalten auf dem Thüringen Tag der Philosophie „Digitalisierung – Werte zählen?“ am 26. November 2018 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
„Entfremdung als Zweideutigkeit. Von der (Un)Möglichkeit einer Kritik religiöser Lebensformen bei Paul Tillich", gehalten auf dem Berliner Kolloquium Junge Religionsphilosophie „Kritik religiöser Lebensformen“ mit Prof. Dr. Rahel Jaeggi vom 22.-24. Februar 2018 an der Katholischen Akademie in Berlin.
2017
„Widerspruch, Mangel, Mittel. Zum Verhältnis von Zweideutigkeit und Revolution bei Paul Tillich“, gehalten auf dem Internationalen Paul-Tillich-Kongress „Reformation und Revolution in der Wahrnehmung Paul Tillichs“ vom 3.-6. September 2017 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.