
Beschreibung des Projekts
Seit 1. Januar 2020 widmet sich ein interdisziplinäres Forschungsteam von vier Wissenschaftlichen MitarbeiterInnen unter der Leitung von Prof. Dr. Christopher Spehr am Lehrstuhl für Kirchengeschichte der wissenschaftlichen Aufarbeitung von verfolgten Christinnen und Christen in der DDR. Ziel ist es, die Unterdrückungsmechanismen und Repressionsmaßnahmen in den 1960er-Jahren am Beispiel der Bausoldaten, Totalverweigerer und Jugendlichen im Widerstand gegen die Wehrerziehung mit Schwerpunkt Thüringer Raum zu erkunden.
Das auf drei Jahre angelegte Vorhaben wird vom Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft gefördert und ist Ergebnis eines 2016 vom Freistaat Thüringen begonnenen Prozesses zur Erforschung der Repressionen gegenüber Christen, Kirchen und anderen christlichen Religionsgemeinschaften im DDR-Unrechtsstaat. Eingebettet ist das Projekt in die zeithistorischen Forschungsarbeiten zur DDR-Geschichte an den Universitäten Jena und Erfurt. Darüber hinaus kooperiert es mit außeruniversitären Bildungseinrichtungen wie dem Thüringer Archiv für Zeitgeschichte Matthias Domaschk, der Stiftung Ettersberg und der Evangelischen Akademie Thüringen sowie weiteren Forschungsinitiativen wie beispielsweise der Forschungsstelle „Kirchliche Praxis in der DDR“ der Universität Leipzig.
Das Initialprojekt dient der Schwerpunktsetzung zeitgeschichtlicher Forschungen an der Theologischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena, um vornehmlich die ostdeutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts in ihren regionalen, nationalen, europäischen und globalen Bezügen zu erkunden.